Geschäftsbereiche
Tragkonstruktionen
Der Geschäftsbereich Tragkonstruktionen bietet komplexe Lösungen für die Untersuchung und Ertüchtigung von Bauteilen und Bauwerken und beurteilt deren Standsicherheit und Dauerhaftigkeit. Hierzu stehen klein- und großmaßstäbliche sowie mobile und zerstörungsfreie Prüf- und Messeinrichtungen für den experimentellen Nachweis der Tragsicherheit zur Verfügung.
Prof. Dr.-Ing.
Elke Reuschel
Geschäftsbereichsleiterin
T +49 (0)341 6582-143
F +49 (0)341 6582-181
Unsere Arbeitsgruppen
In unserem rund 2.000 Quadratmeter großen Prüflabor führen wir für Sie klein- bis großmaßstäbliche Versuche an Bauteilen und Konstruktionen aus den unterschiedlichsten Materialien und unter den unterschiedlichsten Klimabedingungen durch (u.a. Prüfungen zur Ballwurfsicherheit). Darüber hinaus führen wir mit unseren mobilen Prüf- und Messeinrichtungen auch Belastungsuntersuchungen und Schwingungsmessungen direkt am Bauwerk aus oder überwachen die Tragsicherheit Ihrer baulichen Anlagen durch Monitoringsysteme. Um die Leistungsfähigkeit Ihrer Werkstoffe und Konstruktionen umfassend zu analysieren und Ihre Produkte weiterzuentwickeln, erarbeiten wir gemeinsam mit Ihnen ein individuelles Versuchsprogramm und beraten Sie bei der CE-Kennzeichnung oder Zulassungsfragen.
- Prüftechnik — rechnergestützte, servohydraulische Prüfzylinderanlagen, Pulsatoren und Prüfmaschinen für statische und dynamische Prüfungen von Prüfkörpern bis 36 m Länge und 9 m Breite mit Eintragung von Prüfkräften von 0,1 N bis 14.000 kN
- Messtechnik — rechnergestützte Messdatenerfassung mit Online-Darstellung für Kraft, Weg, Dehnung, Neigung, Rissöffnung, Beschleunigung, Schwinggeschwindigkeit, Druck, Sog, Temperatur, Feuchte und Regenmenge (Kurz- und Langzeitmonitoring)
- Prüfbedingungen — unterschiedlich große Klimakammern mit frei wählbarer Temperatur zwischen -40 und 80°C sowie bis zu 95 % Luftfeuchtigkeit
Dr.-Ing.
Immanuel Wojan
Arbeitsgruppenleiter
T +49 (0)341 6582-129
F +49 (0)341 6582-181
Belastungsversuche zur Ermittlung von Traglastreserven
(Experimentelle Tragsicherheitsbewertung)
Oftmals steht das Problem, dass bei Umbauten oder Sanierungen festgestellt wird, dass die neu anzusetzenden Lasten (z.B. für eine Umnutzung) die ursprünglichen Lasten deutlich überschreiten. Dies kann dazu führen, dass die errechneten Schnittgrößen nicht mehr 100%ig abgedeckt sind oder, dass die Durchbiegungen (Gebrauchstauglichkeit!) relativ groß werden können. Somit ist die Tragfähigkeit der Konstruktion rechnerisch nicht nachweisbar. In Folge dessen werden die Bauteile entweder verstärkt oder komplett zurückgebaut und durch neue ersetzt. Diese Vorgehensweise ist sehr zeit- und kostenintensiv. Eine Probebelastung kann diese Umbaumaßnahmen überflüssig machen, indem experimentell die Tragfähigkeit der Konstruktion nachgewiesen wird.
Mehr über Probebelastungen
Das Team der MFPA Leipzig GmbH hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Erfahrungen bei Probebelastungen sammeln können. Die Kombination aus theoretischem Wissen und praktischer Erfahrung ist auf diesem Gebiet fast unschlagbar. Dennoch ist jeder Versuch eine neue Herausforderung für unser Team.
Der Versuch bietet gegenüber dem verwendeten Rechenmodell den Vorteil, dass er keine Idealisierungen hinsichtlich Struktur und Material kennt. Das Materialmodell hat außerdem den Vorzug, dass räumliche Lastabtragung und die reale Materialfestigkeit angesprochen werden. Mitwirkende Fußbodenaufbauten oder die geringe Zugfestigkeit werden bei einer Berechnung ebenfalls nicht berücksichtigt. Bei einer Probebelastung werden sie als Tragreserven aufgedeckt.
Der größte Vorteil einer Probebelastung ist neben dem Kostenfaktor die Zeit. Nach einer gewissen Vorbereitungsphase werden zeitnah die Versuche durchgeführt. Das Ergebnis der Probebelastung steht unmittelbar nach den Versuchen fest und gibt Auftraggebern und Planern die Sicherheit mit der vorhandenen Konstruktion die zukünftigen Aufgaben abdecken zu können.
Eine Probebelastung ist ein zerstörungsfreies Prüfverfahren und wird gemäß der Richtlinie „Belastungsversuche an Betonbauwerken“ des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton (DAStb) durchgeführt. Demnach werden für die neu anzusetzenden Lasten die Versuchsziellasten ermittelt, indem die Lastanteile mit den vorgegebenen Sicherheitsbeiwerten multipliziert werden. In mindestens 4 Laststufen werden die Lasten aufgebracht. Die Reaktionen des Bauteils werden dabei online gemessen, dargestellt und bewertet. Das Lastverformungsverhalten hat dabei den angegebenen Verformungskriterien der oben erwähnten DAfStb-Richtlinie zu genügen. Durch diese Kriterien werden Schädigungen des Versuchsobjektes vermieden und die beabsichtigte Nutzung gewährleistet.
Mit einem Belastungsfahrzeug können auch Brücken bis zu einer Spannweite von 18 m geprüft, und somit der experimentelle Nachweis der ausreichenden Tragsicherheit z.B. vorgeschädigter Brücken erbracht werden.
Durch die Online-Darstellung der Belastungskräfte und der resultierenden Verformungen ist bereits unmittelbar nach der jeweiligen Probebelastung eine Aussage über die Tragfähigkeit des geprüften Bauteils möglich!
Prof. Dr.-Ing.
Elke Reuschel
Geschäftsbereichsleiterin
T +49 (0)341 6582-143
F +49 (0)341 6582-181
Gebäude aus Holz müssen wie andere bauliche Anlagen vielfältige Anforderungen für den Nutzer und aus bauaufsichtlichen Gründen erfüllen. Dazu gehören Anforderungen bzgl. Standsicherheit, Verkehrssicherheit, Brandschutz, Wärme-, Schall-und Erschütterungsschutz sowie Schutz gegen schädliche Einflüsse durch Wasser, Feuchtigkeit, pflanzliche und tierische Schädlinge oder andere chemische, physikalische oder biologische Beeinträchtigungen. Um technische Lösungen und belastbare Nachweiskonzepte für Bauwerke aus Holz, Holzkonstruktionen bzw. Holzelemente zu entwickeln, bündelt die interdisziplinär zusammengesetzte Arbeitsgruppe Holzbau die Erfahrungen der MFPA Leipzig GmbH mit dem Baustoff Holz als auch anderen nachwachsenden Rohstoffen, bietet Beratungs- und Consultingleistungen an und koordiniert die Aufgaben für die prüfenden Fachkolleg*innen in den verschiedenen Geschäftsbereichen und anderen Arbeitsgruppen.
In der Arbeitsgruppe Holzbau sind „Holzköpfe“ aus verschiedenen Fachbereichen der MFPA Leipzig GmbH tätig, die gemeinsam mit unseren Kund*innen nachweislich verlässliche Lösungen erarbeiten. Wir erstellen Gutachten und Bewertungsdokumente, um Sie bei der Erlangung von Verwendbarkeitsnachweisen und Anwendbarkeitsnachweisen zu unterstützen.
Gern unterstützen wir auch Ihren „Holzweg“.
Dipl.-Ing. (FH) M.Sc. Volker Ahnert
Arbeitsgruppenleiter
T +49 (0)341 6582-151
F +49 (0)341 6582-181
Unsere Leistungen
Unsere Projekte
Mit dem Wissen und der Erfahrung unseres qualifizierten Teams ist es uns möglich, breit gefächerte und komplexe Aufgabenstellungen transparent, zuverlässig und dadurch zielführend und fristgerecht zu bearbeiten.
Dynamischer Biegeversuch einer Lärmschutzwand
Zur Erlangung einer Zulassung durch das Eisenbahnbundesamt führte der Geschäftsbereich Tragkonstruktionen und Schallschutz der MFPA Leipzig GmbH einen dynamischen Biegeversuch am Beispiel eines Elementes einer Lärmschutzwand durch.
Pendelschlagversuch als Nachweis der Stoßsicherheit
Zum Nachweis der Stoßsicherheit der neuen Glasfassade des Leipziger Gewandhauses führte die MFPA Leipzig GmbH im Rahmen ihrer Prüftätigkeit im April 2021 eine entsprechende Prüfung in Form eines Pendelschlagversuches gemäß DIN 18008-4:2013-07 durch.
Tragsicherheitsprüfung an Brückenbauwerken
Zur Untersuchung der Tragfähigkeit der Leipziger Klingerbrücke im wurde durch den Geschäftsbereich "Tragkonstruktionen & Schallschutz" der MFPA Leipzig GmbH eine Belastungsprüfung mit dem hauseigenen Belastungsfahrzeug (BELFA) durchgeführt.
Ziel war es in einem festgelegten Zeitraum unter Realbedingung die Bauwerksreaktion bei künftiger Mehrbelastung durch neue Straßenbahnen der Brücke zu überprüfen. Dies erfolgte nach Aufbau und Installation der Messtechnik in Form mehrerer Laststufen, -schritte und -fälle anhand der Durchbiegung.