Lärmschutzwandanlagen reduzieren die Lärmbelastung für zu schützende Immissionsorte. Neben der Lärmreduzierung im Umfeld des Gleiskörpers gestalten Lärmschutzwände das Stadt- und Landschaftsbild und müssen daher einen nicht zu unterschätzenden ästhetischen Anspruch genügen. Transparente Lärmschutzelemente greifen deutlich weniger in das Stadt- und Landschaftsbild ein und weisen bei der Bevölkerung eine höhere Akzeptanz auf. In Bewegung befindliche Schienenfahrzeuge schieben ein Luftvolumen vor sich her, der an den der Fahrtrichtung zugewandten Objektflächen einen Überdruck und somit an den der Fahrrichtung abgewandten Objektflächen einen Unterdruck erzeugt. Durch eine Lärmschutzanlage wird dieser Ausgleich der zuginduzierten Druckunterschiede gestört und es entstehen horizontale Einwirkungen. Diese und weitere Einwirkungen müssen zu jedem Zeitpunkt während der Nutzungsdauer aufgenommen werden können. Die Lärmschutzwandanlagen müssen also die Anforderungen an Tragfähigkeit, Gebrauchstauglichkeit und Ermüdungssicherheit erfüllen und stand-, betriebs- und verkehrssicher sein.

Die MFPA Leipzig GmbH wurde vom Deutschen Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF) beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) beauftragt, innerhalb eines Forschungsvorhabens mögliche Nachweisführungen zur Verwendbarkeit von Scheiben aus Verbundsicherheitsglas (VSG) als Ausfachung von Lärmschutzwandelementen zur Anwendung in Lärmschutzanlagen in Pfosten-Element-Bauweise zu entwickeln und zu bewerten.

Ziel des Projektes ist es, konkrete Vorschläge für das Erbringen des Verwendbarkeitsnachweises für die transparente Ausfachung von Lärmschutzwandelementen mit Verbundsicherheitsglas zu erarbeiten, und aufzuzeigen, auf welche Weise das technische Regelwerk erweitert werden und in den entsprechenden EBA-Leitfaden eingebunden werden kann. Dies umfasst, dass die Erkenntnisse durch eigene Versuche und durch belastbare Untersuchungen Dritter ausreichend belegt werden. Zusätzlich muss der methodische Vorschlag so aufgebaut werden, dass diese zu reproduzierbaren Ergebnissen führt, einfach angewendet sowie geprüft werden kann.

 

Fotos: Fa. Kohlhauer

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